Pratica di Mare 2004

Flugprogramm - Verschiedenes


Vergleichen Sie mal all das in Pratica mit dem, was die deutsche Luftwaffenführung analog zur Ausmusterung der MiG-29 oder auch Mitte der Achtziger bei der Verabschiedung des Starfighter aus der Bundeswehr veranstaltet hat. Ich glaube, da erübrigt sich jeglicher Kommentar. Wenn einem warm ums Herz werden soll, muss man nach wie vor ins Ausland fahren, bei uns gibt's nur den dicken Hals.

Sikorsky Pelican

Den Anfang des Flugprogramms machten zwei Sikorsky Pelicans, die italienische Version des Sea King. Bei ihrer Einführung 1967 in die amerikanische Coast Guard hat die Pelican den Standard gesetzt. Ihre Besatzung besteht aus Pilot, Copilot, Navigator und Bordingenieur. Die Reisegeschwindigkeit liegt bei 120 Knoten, kurzzeitig sind 142 erreichbar. Je nach Ausrüstung können 17 - 20 Passagiere aufgenommen werden. Sie ist allwettertauglich und schwimmfähig, die seitliche Winde kann bis zu 300 Kilo tragen. Bei der Coast Guard wurde sie bereits 1994 außer Dienst gestellt, hier in Italien wird sie noch einige Zeit fliegen.


Die C-27 J Spartan ist dabei, die G-222 abzulösen. Die C-27 J ist in Zusammenarbeit mit Lockheed
Martin die Weiterentwicklung der Alenia G 222. Ausgehend von der 222 wurde sie "Herculisiert", also in vielen Details umkonstruiert, so dass sie nun in Antrieb und Avionik mit der weltweit im Einsatz befindlichen Lockheed Hercules übereinstimmt. Auf diese Weise wird Bedienung, Wartung und Logistik vereinfacht.

Das Display hat aber im Vergleich zur G-222 nichts von seiner Attraktivität eingebüßt. Es werden weiter Rollen und Turns geflogen, dass einem Hören und Sehen vergeht.


Die Red Bulls konnten einem fast leid tun. Die sind übrigens nicht zu verwechseln mit den Flying Bulls auf ihren Zlin 50, es sind dies hier vielmehr Sukhoi 31, und ich werde den Verdacht nicht los, dass es sich hierbei um die ehemaligen Breitling Eagles handelt.

Warum leid tun? Nun, die Red Bulls haben ein erstklassiges Programm geboten, es war zackig, ästhetisch und sehr ansprechend, und trotzdem hat kaum jemand hingesehen, weil zeitgleich die Startvorbereitungen für das Line Up der Starfighter stattfand.

Red Bulls


Während sich die Starfighter zum Start aufreihten, drängelte sich noch eine Hercules C-130 J vor. Die J-Version ist das modernste Kind aus der Hercules-Familie und ist am deutlichsten an den geschwungenen Sechsblattpropellern zu erkennen. Die waren auch bereits bei der C-27 zu sehen. Die größten Verbesserungen gegenüber der H-Version sind ein Zwei-Mann Cockpit, komplett erneuerte Elektronik, Head-UpDisplay, 17% reduzierter Treibstoffverbrauch, 15% erhöhte Geschwindigkeit und sagenhafte 61% erhöhte Reichweite!


Die EH-101 Merlin ist eine Gemeinschaftsproduktion der italienischen Agusta- und der britischen Westland Werke, daraus entstand das Konsortium European Helicopter Industries. Die Entwicklung fand nach Baugruppen getrennt statt, die Montage aber eigenständig und als Ganzes in den Partnerländern.

Die Merlin kann bei jedem Wetter eingesetzt werden und verträgt auch harte Schiffslandungen bei einer Vertikalgeschwindigkeit von 4 Metern pro Sekunde. Ihre Einsatzgebiete sind neben Search and Rescue vor allem U-Boot- und Schiffsbekämpfung. Die Bewaffnung dafür sind 4 Torpedos, Tiefenbomben und Lenkwaffen. Als Transporthubschrauber schafft sie 3,9 Tonnen, das sind entweder 30 ausgerüstete Soldaten oder andere Lasten, z.B. Jeeps. Ihren Erstflug hatte sie im Oktober 1987.


Agusta baut meist amerikanische Muster in Lizenz, die A-129 Mangusta ist eine der wenigen Eigenproduktionen. Sie ist nacht- und schlechtwettertauglich, die Panzerung der wichtigsten Teile hält Beschuss durch 12,7 mm Kaliber aus. Die bis zu einer Tonne möglichen Waffenlasten umfassen entweder 8 Panzerabwehrraketen oder 70 mm Raketenwerfer, dazu schwere MG's. Erstflug war 1983.

Im Hintergrund 9 Starfighter


Es folgte eine interessante Maschine mit Druckpropeller, die Piaggio 166 DL3. Die Motoren sind LTP 101 Turboprops und liefern ca. 600 PS pro Stück. An den Flügelenden sind zusätzliche Tanks befestigt. In der Nase des Flugzeuges befindet sich ein Multifunktions Panorama Radar für Navigation, Wetter und spektrographische Analyse. Die Aufgaben der P-166 sind die Suche nach Meeresumweltverschmutzung und nach Schiffbrüchigen.

Piaggio 166 DL3


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