Oceana Airshow 2005

Teil 3


Die neueste Errungenschaft der Navy ist die F/A-18 F Superhornet. Es gibt fast keine Aufgabe, die sie nicht übernehmen soll: Lufthoheit, Jagdschutz, Aufklärung, Luftbetankung, Luftnahunterstützung sowie Tag- und Nachtpräzisionsangriffe. Verglichen mit ihrem Vorgängermodell hat sie eine höhere Reichweite, Luftbetankungsmöglichkeit, erhöhte Überlebensfähigkeit (was immer das heißt) und verbesserte Trägertauglichkeit. Die sogenannte Tactical Demonstration zeigt vor allem die Manövrierbarkeit sowie die Langsamflugeigenschaften. Vorgeführt wurde die Maschine von den VFA-106 "Gladiators".


Danach folgte das Gegenstück zum Heritage, der Legacy Flight. Der Sinn ist derselbe, allerdings bezogen auf die Navy. Den historischen Part hat Dale Snodgrass (wer sonst?) in einer F-4U Corsair übernommen, zur rechten die Superhornet, links eine F/A-18 C.

Kleine Anekdote nebenbei: die Corsair verlor nach dem Display ein Teil der Landeklappe und konnte daher am Sonntag nicht fliegen. Stattdessen flog eine F-86, und der Sprecher Rob Reider erzählte uns, dass es eine F-J 1 "Fury" sei; das war die erste Sabre Variante, die die Navy flog. Das wäre nicht weiter aufgefallen, aber der Sprecher hat sie als eine Sea Fury angekündigt, und die ist nun mal eine britische Propellermaschine. In Wirklichkeit gibt es keine flugfähige F-J 1 mehr.



Aber weshalb war die Zuschauermenge hier? Natürlich Aerobatics, Thrill, Teams und was eben alles zu einer Airshow gehört. Auch. Aber hauptsächlich wollten sie natürlich dabei sein, wenn das endgültig letzte F-14 Display stattfindet. Okay, die Blue Angels haben es sich nicht nehmen lassen, zum Schluss zu fliegen, aber sie mussten sich die Butter vom Brot nehmen lassen von der Tomcat.
Die VF-101 Staffel wurde im September 2005 aufgelöst, und so waren es am 18. September beim Final Flight außerdem auch nahezu die letzten Flugstunden der Einheit.

Und der Displaypilot Jack "Rocco" Tangredi und sein RIO (Radar Intercept Officer) "Smokin Joe" Ruzicka hatten einen Mörderspaß in ihrer F-14 D. Sie wirbelten die Maschine in einen doppelten "dirty Immelmann", jagten ein ums andere Mal mit angelegten Flächen über den Platz und waren selten in einem "nachbrennerlosen" Zustand. Sie haben niemanden enttäuscht. Diese 10 Minuten hätten ewig dauern können…

Ein letzter Pass mit angelegten Ohren

Wall of fire zum letzten Überflug

.

Nach der Landung wurden sie vor dem Publikum heiß betankt (d.h. mit laufenden Triebwerken) und ist dann mit herausgehängtem Sternenbanner zur Champagnerdusche gerollt.

Die F-14 ist in die Geschichte eingegangen als eines der "wirksamsten Instrumente amerikanischer Diplomatie"; so liest es sich in der Broschüre. Aber trotz Pathos, so falsch ist das nicht.
Es wäre so viel über Entwicklung und Technik dieser eindrucksvollen Maschine zu erzählen, es würde diesen Report sprengen. Daher habe ich mich entschlossen, ein kleines
Special über die Tomcat zu schreiben. Dort gibt es weitere Fotos und Hintergrundinfos.


Keine Navy-Show ohne die Blue Angels in ihren königsblau-gelben Hornets. Sie haben die Menge noch mal gerockt mit ihren Figuren, mit ihrem Nachbrennersound aus sechs F/A-18, mit ihrer berühmten Echelonparade. Keine Frage: für jemanden, der einfach nur auf einer Airshow unterhalten werden möchte, war das der Höhepunkt.


Pünktlich zum Ende gab es einen kleinen Schauer, und genauso pünktlich zum Anfang der Twilightshow gab es einen perfekten Sonnenuntergang und noch einmal viele der Teilnehmer, die tagsüber schon begeistert haben inklusive JATO-Start vom Fat Albert, Shockwave Jet Truck, der eine knapp 600 km/h Fahrt vor einer Feuerwand zeigte, das F-86 Duo, Phantom und vieles mehr.


Unterm Strich kann man sagen, dass die Neptune-Show in Oceana eine außergewöhnlich gute Show ist mit vielem, was man sonst nirgends geboten bekommt. Und damit meine ich nicht (nur) die Teilnehmer, sondern vor allem die Art der Präsentation. Wo sonst bekommt man so oft Tiefstflug oder Photopasses gezeigt, also das präsentieren der Oberfläche im lang gezogenen, niedrigen Kurvenflug.


Auch wenn sie nun ihres Hauptmagneten, der F-14 beraubt ist, diese Show ist auf jeden Fall eine Reise wert. Schließlich kann man den Besuch auch verbinden mit Washington, dem Smithsonian Air and Space Museum dort oder einfach nur mit einem Urlaub entlang der Küste Richtung Süden (oder nach New York im Norden). Sooo weit ist das alles gar nicht.

Wenn Ihnen der Bericht gefallen haben sollte, dann denken Sie daran, dass alles und noch viel mehr in Zukunft auf einer meiner USA-Spezial DVD's erscheinen wird. (Aber geben Sie etwas Zeit, es warten noch viele weitere Filme auf ihre Produktion).

In diesem Sinne danke für Ihr Interesse!

Bis zum nächsten Mal
Ihr und Euer Kai Haarmann


Das war der dritte Teil des Reports über die Oceana Airshow 2005.

Die ersten Teile finden Sie hier:


===> Oceana Airshow 2005 - Teil 1

===> Oceana Airshow 2005 - Teil 2


Startseite

Navigation