Fairford 2004

Flugprogramm: Verschiedenes


Alan Wade ist jetzt schon lebende Legende. Mit seiner Slingsby T67M-260 Firefly kommt er von der Defence Elementary Training School auf der Basis Barkston Heath. Wer ihn mal life sieht, sollte auch auf den Kommentar achten. Meist spricht er über Funk und das wird auf die Lautsprecher gelegt. Alan ist schon sehr betagt, aber das Fliegen und die G-Kräfte sind sein Leben. Und bei jeder Vorführung wundert er sich über die vielen Knöpfe in seinem Cockpit und freut sich, was alles passiert, wenn er auf einen draufdrückt.

MB-339

Es rollte die Alenia G-222 zum Start. Sie kam wie immer von der Reparto Sperimentale Volo aus Pratica di Mare. Auf der Airshow im Mai 2004 auf ihrer Heimatbasis, wo der Starfighter mit einem bombastischen Programm verabschiedet wurde, den Film dazu gibt's übrigens auch bei uns, wurde der Nachfolger der Alenia im Flug vorgestellt, die C-27 Spartan. Die Ablösung wird in Zukunft erfolgen, danach sind die Alenia Displays Geschichte. Das Programm der C-27 ist allerdings dem der G-222 sehr ähnlich.

Alenia G-222

Reparto Sperimentale Volo

Für das Flugprogramm angekündigt war auch eine deutsche Transall vom LTG-61 aus Landsberg. Auf die haben die Zuschauer aber vergeblich gewartet, denn aufgrund eines Fehlers in einem Elektronikbauteil, wie es lapidar hieß, bekamen alle deutschen C-160 erstmal Startverbot. Wo wir übrigens gerade über die Teilnahme deutscher Maschinen sprechen: der Inspekteur der deutschen Luftwaffe Stieglitz hat Mitte 2004 die einsame und sonderliche Entscheidung getroffen, Flugzeuge der Luftwaffe bis auf weiteres von allen Teilnahmen an Flugvorführungen auszuschließen, von einzelnen Sonderausnahmen abgesehen. Die Welle ist bis zu den Marinefliegern übergeschwappt. Damit hat er sich natürlich einen ganzen Haufen neuer Freunde geschaffen; sowohl die Piloten als auch das internationale Publikum sind des Lobes voll, dass nun Feierabend ist mit deutschen Phantoms und Tornados am Airshowhimmel, von einheimischen Airshowfans ganz zu schweigen. Aber mit dem Ruf als Spaßbremse können deutsche Politiker und Militärs ja traditionell gut leben. Und ein ums andere Mal fragt man sich, wie peinlich es noch werden kann...

Echten Kunstflug vom Feinsten gab es vom Honda Dream Team und ihrer Su-26 M2 vom Biggin Hill Airport. Pilot war Will Curtis. Er bekam die Sir Douglas Bader Trophy für die beste Einzelflugvorführung.

Su-26 M2

Ein Jubiläum, was hier in Fairford verschwiegen wurde, weil es bereits in Waddington gefeiert wurde, war der 40. Geburtstag der Red Arrows. Leader Spike Jepson war in seiner schriftlichen Ansprache des Lobes voll über sein Team und stolz, zum Jubiläum Leader sein zu dürfen. Ihre Schlüssel zum Erfolg sind Motivation, Professionalität, Selbstdisziplin und Teamwork, und wer ein bisschen vom Fach ist und dieses Team mit anderen vergleicht, der kann dem nur zustimmen. Es gibt viele exzellente Kunstflugteams, aber wer fliegt so schneidig, so präzise, wer hat eine so gute und auch abwechslungsreiche Choreografie und fliegt so traumhaft sicher? Wenn es ein Team gibt, auf das alles zutrifft, dann sind es die Red Arrows. Selbst ihr Mittelwetterprogramm, das sie hier aufgrund der niedrigen Wolken gewählt haben, ist noch interessanter als manches Schönwetterprogramm anderer Teams.

Red Arrows

Spiel mit dem Licht

Das beliebte Lynx Team hat mittlerweile einen Namen, die Black Cats. Immerhin ist der Luchs eine Katze, warum aber schwarz, wissen wohl nur die Piloten. Jedenfalls kommen sie von der Naval Air Station in Yeovilton. In Deutschland sind sie einem größeren Publikum bekannt geworden, als sie 2003 auf dem Airday in Eggebek geflogen und sehr gut angekommen sind.

Sea Lynx der Royal Navy

"Black Cats"

Die Royal Jordanian Falcons zeigten eine Missing Man Formation; warum das? Wer sich ein bisschen mit der Geschichte der Air Tattoo beschäftigt hat, der weiß auch um die Verdienste von Paul Bowen. Er war der Direktor und Mitbegründer der größten militärischen Airshow der Welt. Am 18. Mai 2004 starb er nach vielen qualvollen Monaten an Lungenkrebs.

Einer seiner letzten Wünsche ging leider nicht in Erfüllung: seine Lieblingsmaschine war wie übrigens auch meine der F-104 Starfighter. Kurz vor seinem Tod drängte das Organisationsteam die Italiener, eine oder sogar mehrere Maschinen dieses Typs nach Fairford zu schicken. Schließlich haben die Verantwortlichen in Rom "Ja" gesagt, "wir haben vier Stück, alle in Sonderbemalung". Pauls Augen konnten sich nicht mehr öffnen, aber sein Lächeln ging von einem Ohr zum anderen. Leider ging das Versprechen aus Rom aus versicherungstechnischen Gründen nicht mehr in Erfüllung, aber Paul Bowen ist in der Gewissheit von der Bühne gegangen, dass sein Wunsch in Erfüllung ging. Mit ihm ist eine wichtige Persönlichkeit der Airshowszene von uns gegangen. Wär schön, wenn es mehr von seiner Art gäbe. Die Missing Man Formation war die traditionelle Art, wie sich Luftfahrtangehörige von einem Kameraden verabschieden.

Die letzte Kunstflugstaffel war die Patrouille de France. Es ist das älteste europäische Team, und wer mehr darüber erfahren möchte, dem ist unser Film und der Report über die Show in Salon de Provence 2003 zum 50. Geburtstag der Staffel ans Herz gelegt.

Die letzte Kunstflugstaffel war die Patrouille de France. Es ist das älteste europäische Team, und wer mehr darüber erfahren möchte, dem ist unser Film und der Report über die Show in Salon de Provence 2003 zum 50. Geburtstag der Staffel ans Herz gelegt.

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