The biggest military Airshow in the world, so machen die Briten nicht ohne Stolz Jahr für Jahr Werbung für die RIAT.

Sie kennen seit Jahren meine kritische Einstellung zu den hohen Eintrittspreise und Nebenkosten, über zu hohe Erwartungen und leere Versprechungen. Ich hab daraus gelernt, habe mich im Vorfeld nicht mehr großartig um Ankündigungen gekümmert, noch nicht mal um den Wetterbericht. Und siehe da, es gab zwar kaum besondere Highlights, aber wer ohne Hoffnungen und große Ansprüche kam, hatte ein richtig gelungenes und vollgepacktes Wochenende vor sich.

Der Freitag, eigentlich Haupttrainingstag, war völlig verregnet, hatte aber trotzdem seine Reize. Das Wetter am Samstag und Sonntag war besser, aber wenn man einige pfundige Wolken genau über der Vorführbox hat, dann kann es drumherum noch so blau sein, es nützt nichts.

Impressionen

Erwähnenswertes am Rande:
Woran die Organisatoren gut gearbeitet haben, waren zum einen die Verkehrsprobleme, zum anderen die Securitychecks im Eingangsbereich. Im Vergleich zu den Vorjahren eine Wohltat.
168.000 Leute haben sich nicht gescheut, die täglichen rund 50 Euro auf den Tisch des Hauses zu legen. Das waren immerhin 5% mehr Zuschauer als 2003.

Es gab einige schöne Sachen zu sehen wie zum Beispiel die Air Tattoo Premiere für die Superhornet, außerdem wurde eine schöne Formation der Schweizer gezeigt, nicht zu vergessen der Programmpunkt 60 Jahre D-Day.

Ankunft der BA-Gäste, vorne US VIP-Bomber

Drohendes Gewölk

Scottish Aviation Twin Pioneer


Womit wir auch bei den Themen der Air Tattoo wären: das erste und wichtigste habe ich gerade genannt, den Jahrestag der Landung der Alliierten in der Normandie, dann gab es den 100. Geburtstag der Entente Cordiale, außerdem wurde die Hawk 30, die Jaguar stand 30 Jahre in Diensten der RAF und nicht zuletzt feierte die Hercules sogar ihren fünfzigsten. Kein Jubiläum, aber eine Art Meeting war das Fighter 04.

Mirage IV

Sea Lynx

KC-10 & Überflug von 4 Hercules

Vom Gang durch die Bodenausstellung ist schnell erzählt, große Besonderheiten waren eigentlich nicht dabei.
Es wurden wie in jedem Jahr Preise für Maschinen des Static Display vergeben beim sogenannten Concours D´Elegance. Den ersten Preis gewann eine LC-130 H der New York Air National Guard vom 109. Air Lift Wing. Es ist die größte Maschine der Welt, die sowohl auf Skiern als auch Rädern landen kann; sie wird dabei von Startraketen unterstützt. Eingesetzt wird sie für Versorgungsflüge am Nord- und Südpol.

LC-130 der New York

Air National Guard

Startraketen

Hier die weiteren Eindrücke des Static Display:

Heavy Metal: C-5 a Galaxy

C-141 Starlifter

Anlässe für ein deftiges Flugprogramm gab es eigentlich genug, aber geflogen sind mehr oder weniger die üblichen Verdächtigen, nur dass die Rubriken jährlich wechseln. Da fragt man sich doch, was wohl dagegen spricht, mal Abwechslung ins Flying Display zu bringen. Wir können uns sicherlich die Hoffnung abschminken, dass noch mal so eine Ostschwemme kommt wie Mitte der 90er, das hat mehrere Gründe. Aber andererseits fragt sich der geneigte und meist unverzagt optimistische Zuschauer, warum man nicht mal ein bisschen improvisiert. Es muss doch kein ausgereiftes Programm vorgeführt werden, einfach nur ein paar Überflüge zum Beispiel einer Mirage IV. Die Maschine war am Platz, sie war flugfähig, die Piloten brennen darauf fliegen zu dürfen und das Publikum wäre mehr als dankbar. Und es gibt zahllose solcher Beispiele, ob es Oldtimer aus Duxford oder von sonstwo wären, oder zwei Runden einer Comet wie 1998, einfach mal mit einer Chinook ein Auto fallen lassen, eine ordentliche Airfield Attack mit viel Pyrotechnik oder oder oder. Es gibt so viele realisierbare Beispiele, warum wird immer nur in dieselbe Salatschüssel gegriffen? Natürlich polarisiere ich jetzt, und all das soll nicht heißen, dass die Show langweilig war. Aber wenn die Organisatoren die Einnahmen sprich Zuschauerzahlen in den Griff bekommen wollen, müssen Sie sich für die Zukunft was einfallen lassen, sonst sehe ich für die Air Tattoo langfristig schwarz.

Doch nun viel Spaß bei den Einzelberichten über die Air Tattoo 2004:


Flugprogramm - Fighter & Bomber

Flugprogramm - Verschiedenes

30 Jahre Hawk - 50 Jahre Hercules - 100 Jahre Entente Cordiale

60 Jahre D-Day


Das Ende der Flugvorführungen markierte der Absprung der Royal Air Force Falcons aus Brize Norton und eines französischen Teams, dem letzten Programmpunkt zur Entente Cordiale.

RAF Falcons

Französisches Gegenstück; Name?

Den Abschluss einer gelungenen Flugshow setzte die Central Royal Air Force Band, die zu Melodien von James Bond die letzten Szenen untermalte.

RAF Konzert

Central RAF Band

Den Ausklang der Air Tattoo feierten wir wie immer auf dem nahegelegenen Campingplatz, wo die Hardcorefans ca. eine Woche lang jede Flugbewegung akribisch verfolgt und kommentiert haben. Und ehrlich gesagt, es gibt für einen genau solchen Hardcorefan wie mich keine schönere Variante, die Air Tattoo ausklingen zu lassen als auf diesem Platz mit genug Bier und vielen Freunden.
In diesem Sinne hoffe ich wieder mal, dass es Ihnen genauso gut gefallen hat wie mir und verabschiede mich hoffentlich bis zur nächsten Show. Eine DVD über die RIAT 2004 bekommen Sie bei www.vph-airshowvideos.de, wie immer professionell gefilmt und kommentiert!

Ihr und euer Kai Haarmann

Airshowromantik für Klimaresistente

Bierzeltromantik für Hartgesottene

Volles Haus

Meine Wenigkeit (rechts) mit Freunden

Neckische Wasserspiele



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