MAKS Moskau 2007

Solojets


Unverständlicherweise meinten die Organisatoren, dass die Kunstflugmeisterschaften das Flugprogramm aufpeppen würden, aber es war oftmals gähnend langweilig und einer MAKS nicht würdig. Von diesem Programmpunkt werden Sie hier nichts finden.

Den Starter hat diesmal eine Su-30 gemacht, im Cockpit des Doppelsitzers unter anderem der hochdekorierte Anatoly Kvotchur, in Fliegerkreisen schon jetzt eine Legende.

Mit der Entwicklung der Su-30 wurde Mitte der Achtziger bereits begonnen, noch bevor die Su-27 in Dienst gestellt wurde. Die Russen wollten eine Serie von Maschinen haben, die aus Luftüberlegenheitsjäger, taktischem Jagdbomber und Mehrzweckkampfflugzeug bestehen sollten; die Su-30 war in diesem Reigen ein Langstreckenabfangjäger. Ihren hohen Spritverbrauch gleicht sie durch relativ große interne Tanks aus.

Der Prototyp flog erstmals Ende ´89, im April ´92 flog bereits die erste Serienmaschine. Ihren Job sollte sie sich teilen mit der MiG-31 Foxhound, die sich auf die Abwehr von Marschflugkörpern spezialisieren sollte, währen sich die Su-30 um eindringende B-1 und B-52 kümmern sollte.
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurde die Su-30 entsprechend der F-15E zum Mehrzweckkampfflugzeug umkonzipiert; das Ergebnis war die Su-30 M, die vor allem Jagdbomber war. Die Exportversion Su-30 MK mit den zusätzlichen Canardflügeln sehen wir nachher noch.
Die Su-30 ist in keiner Sparte das Beste, was die Welt zu bieten hat, aber ihr Riesenvorteil besteht in ihrer Vielseitigkeit. Lediglich F-16, F-18 und Gripen weisen eine ähnliche Flexibilität auf, können aber der Su-30 bei den Flugleistungen nicht das Wasser reichen.


Die Russen brauchen dringend Geld, und aus dem Grund ist die Modernisierung der Exportmaschinen wichtiger als die der eigenen Luftstreitkräfte. Die erste MiG der 5. Generation ist die MiG-35, sie hatte ihr Debüt auf der Air India 2007.
Sie wurde als Mehrzweckjäger aus der MiG-29 M und der M2 konzipiert und soll mit den Exporterfolgen der Su-30MKI gleichziehen.

Die MiG-35 besitzt die RD-33 MKB Triebwerke, die auf Wunsch auch auf die Schubvektortriebwerken der MiG-29 OBT umgerüstet werden können. Aus dem Cockpit sind die alten Rundinstrumente verbannt und durch Multifunktionsbildschirme ersetzt worden. Das Radar hat eine Reichweite von 130 km und kann 30 Ziele gleichzeitig verfolgen und 6 in schneller Reihenfolge bekämpfen. Dazu kommen natürlich Fly-by-wire Steuerung, Helmvisier des Piloten sowie ein 30 km reichendes optisches System zur Zielerfassung.

Durch das höhere Abfluggewicht ist die Endgeschwindigkeit leicht gesunken auf 1.500 km/h im Tiefflug sowie 2.200 in der Stratosphäre. Die Reichweite beträgt 2.000 km ohne bzw. maximal 6.000 km mit Zusatztanks. Als Triebwerkslebensdauer werden sagenhafte 4.000 Stunden angegeben.


Die MiG-29 KUB hatte ihre Weltpremiere auf der MAKS. Es ist die neueste trägertaugliche Doppelsitzerversion. Ihre Aufgaben sind Überwasserschiffsbekämpfung und Aufklärung. Ihre Zelle basiert auf der ursprünglichen K-Version, ist allerdings leichter, um den Anforderungen der indischen Marine entgegenzukommen. Die Inder wollen möglichst viele Maschinen auf ihrem Flugzeugträger Vikramaditia, der ehemaligen Admiral Gorshkov unterbringen.

Hauptunterschied sind größere Flächen, andere Tanks und Luftbetankungsmöglichkeit. Als Lebensdauer dieser Exportversion werden rund 25 Jahre angegeben.Die Radarreflektion ist rund 5mal geringer als die der Standard MiG. Neben neuesten Navigationssystemen ist sie auch mit einem intelligenten Schleudersitz versehen, der dafür sorgt, dass der Pilot bei einem Ausschuss in der Nähe eines Schiffes vom Schiff weg geschossen wird. Sie kann Tag und Nacht bei jedem Wetter fliegen, bei Temperaturen bis 35 Grad und 100 % Luftfeuchtigkeit.
Der Vertrag mit den Indern umfasst die Lieferung von 12 Ein- und 4 Doppelsitzern plus kompletter Ausbildung incl. dazugehöriger Hardware im Gesamtwert von 740 Mio. Dollar.


Einer der Gott sei Dank nur wenigen westlichen Teilnehmer war eine F-15C vom West Coast Demo Team aus Eglin, Florida. Ihre Maschine haben sie sich aus logistischen Gründen aber aus England, genau gesagt aus Lakenheath ausgeliehen.



Die Tu-334 zählt nicht unbedingt zu den Erfolgsmodellen der Luftfahrt. Sie war als Nachfolger für die Tu-134 gedacht, ein Modell wurde 1995 in Moskau vorgestellt, der Erstflug war im Februar 1999, die Typenzulassung gab es aber erst Ende 2003.


Der Rumpf wurde großteils von der Tu-204 übernommen, weist allerdings eine starke Verkürzung auf. Das moderne 2-Mann Cockpit sowie weitere Systeme wurden ebenfalls von der Tu-204 übernommen.
Das Grundmodell Tu-334-100 ist mit zwei Mantelstromtriebwerken von je 7500 kp ausgestattet und fasst 102 Passagiere in zwei Dreierreihen. Die Version -100D besitzt eine größere Reichweite, stärkere Triebwerke (von je 8200kp) und ein größeres Tankvolumen. Des weiteren ist eine Frachtversion unter der Bezeichnung Tu-334C geplant.
Die Tu-354, ursprünglich als Tu-334-200 bezeichnet, wird einen um 3,9 m verlängerten Rumpf für 126 Passagiere aufweisen, stärkere Triebwerke und größere Spannweite.


Es folgte die zweite Su-30 im Flugprogramm, diesmal mit Canards in der Exportversion MK. Auf der Aero India 2007 hat Russland auf einen ähnlichen Deal gehofft wie mit der Su-30MKI, von der mittlerweile 140 Maschinen in indischer Lizenz gefertigt werden. Indien ist damit das einzige Land, das Kampfjets mit Schubvektorsteuerung baut und einsetzt.

Mikojan glaubt, dass das sie in dieser Sparte auch bestens positioniert sind mit dem Angebot einer besonders großzügigen Lizenz, 80 Prozent der MiG-29 OBT in Indien fertigen zu lassen, wobei Knowhow für die bereits bestellten MiG-29K und MiG-29KUB gleich mit abfiele.


Der Langstreckenjäger Su-30 Flanker "C" ist die modernisierte Version der Su-27 UB und wurde verkauft an China, Indien, Malaysia und Algerien, und zum Auftakt der MAKS wurden noch sechs Maschinen an Indonesien verkauft. Das MK ist für Exportmodelle reserviert und steht übersetzt für modernisiert und kommerziell. Die Schubvektorsteuerung ist nur zweidimensional und nicht 3d wie bei der MiG-29 OBT, aber es reicht allemal für extreme Wendigkeit.


Der direkte Konkurrent ist die MiG-29 OBT, sie wurde aus einem der sechs Prototypen der MiG-29M gebaut und hat Schubvektortriebwerke RD-33MKB.
Die Maschine ist nichts anderes als ein Demonstrator, das Hauptaugenmerk liegt beim Doppelsitzer. Schon 1999 begann man bei MiG mit der Entwicklung eines zweisitzigen Mehrzweckjägers auf Basis der MiG-29M. Nachdem Sukhoi mit seiner Su-30MKI in Indien und Su-30MKK in China beachtliche Erfolge erzielt hatte, wollte man gleichziehen.

Die Inder suchen noch ein Flugzeug, das zwischen dem Leichten Kampfflugzeug Tejas und dem schweren Mehrzweckjäger Su-30MKI angesiedelt ist. Bisher wurde diese Lücke von MiG-27 gefüllt, die aber mittlerweile doch in die Jahre gekommen sind. Die Amerikaner gehen mit F-16 Block 70 und F/A-18E/F ins Rennen, Frankreich versucht es mit der Mirage 2000-5 und der Rafale, EADS natürlich mit dem Eurofighter und die Schweden haben noch die Gripen im Feuer. Es geht immerhin um 127 Flugzeuge.



Die Mi-24 ist immer wieder gern gesehen, aber keine Neuheit.

Die Mi-38 ist schon was neues am Himmel; sie kann 30 Passagiere oder 5 Tonnen Nutzlast intern sowie 7 Tonnen Schlingenlast transportieren, eine Dienstgipfelhöhe von 6.000 Meter erreichen bei einer maximalen Geschwindigkeit von 275 km/h und einer maximalen Reichweite von 1.300 km.

Sie wurde entworfen, um die Typen, Mi-8, Mi-17 und Mi-117 zu ersetzen. Die Kabine wurde weitgehend aus Verbundmaterial hergestellt und gegenüber den älteren Typen vergrößert. Die Entwicklung begann 1987, 1989 konnte in Paris ein erstes Modell gezeigt werden, 1993 begann man in Kasan mit der Fertigung von 2 Prototypen, aber aus finanziellen Gründen war erst im Dezember 2003 der Erstflug.
Hergestellt wird er von der eigens dafür gegründeten Firma Euromil. Deren Generaldirektor Jablokow teilte mit, dass die Serienproduktion demnächst anlaufen soll und geplant sei, in den nächsten 10 Jahren rund 1.000 Hubschrauber zu produzieren. Ein Schelm übrigens, der eine überaus frappante Ähnlichkeit mit dem EH-101 Merlin entdeckt.

Mi-24

Mi-38

Mi-28

Erst Anfang Juni ist der erste Serienhubschrauber Mi-28N mit dem Namen "Nachtjäger" in die russischen Luftstreitkräfte aufgenommen worden. Dieser Hubschrauber überflügelt nach seinen technischen Daten angeblich fünf- bis sechsmal die Mi-24. Das russische Verteidigungsministerium will insgesamt 300 Mi-28N erwerben. Sie erreicht maximal 305 km/h und kommt 1100 km weit.

Die Entwicklung begann 1980, Erstflug war im November ´85. Auf der Basis der damaligen Mi-28 wurde die Mi-28N entwickelt.
Die beiden Triebwerke haben je 2.200 PS, die Kabine ist komplett gepanzert, die 30mm Kanone verschießt 900 Schuss pro Minute; das ist natürlich nur ein theoretischer Wert, so viel Munition hat die Mi gar nicht dabei. Unter den Stummelflügeln finden entweder 16 gelenkte Raketen oder vier Behälter mit ungelenkten Raketen Platz, wahlweise auch bis zu 2 Tonnen Bomben, Minen oder 23mm Kanonen.


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