Air ´04 Payerne

Swiss Airpower


Das Flugprogramm wurde eröffnet durch einen Verband von 4 Hunter und einer Venom. Der Hunter war bis 1994 in der Schweiz als Bodenkampfflugzeug und auch bei der Patrouille Suisse im Einsatz. Nach ihrer Ausmusterung sind sie aber Gott sei Dank nicht nur in Museen verschwunden, sondern einige sind von Enthusiasten am Leben gehalten worden. In England zum Beispiel gibt es die Hawker Hunter Aviation, die sogar noch einen der Patrouille Suisse in Originalbemalung zeigen, der ist 2004 in Fairford geflogen.

Hier in der Schweiz gibt es das Fliegermuseum Altenrhein mit mehreren flugfähigen Exemplaren. Der Clou dabei ist, dass die Doppelsitzer für Passagierflüge angeboten werden. Wenn Sie also ein bisschen Kleingeld übrig haben (ca. 6.000 sFr / Flugstunde), dann fahren Sie doch mal zum Bodensee und gönnen sich den Luxus; wer weiß, wie lange das noch geht.

Der weiße Papyrus Hunter ist erst vor kurzem restauriert und neu zivil zugelassen worden. Einer der Hunter Piloten ist Claude Nicollier, der erste schweizer Raumfahrer. Die Venom, die des öfteren mit der Vampire verwechselt wird, man kann sie an den Außentanks auseinanderhalten, wurde ursprünglich als Jagdflugzeug eingekauft. Das ist sie aber nicht lange geblieben, sie ist statt dessen zum Bomber und Aufklärer umfunktioniert worden. Die Leistungen waren gegenüber der Vampire wesentlich besser, der große Schwachpunkt war aber der Langsamflug, der viel Können vom Piloten verlangt hat.


Die nächste Nummer liefunter dem Motto: Elvis lebt! Okay, ein blöder Spruch, jedenfalls hört der Mann am Knüppel auf das Callsign "Elvis" und ist diesjähriger Displaypilot der schweizer F/A-18. Im richtigen Leben heißt er Michael Reiner und ist Captain in der 11. Staffel des Überwachungsgeschwaders in Dübendorf. Die Hornet ist ein Allwetter Abfangjäger des Überwachungsgeschwaders. Als Leckerchen hatte sich Elvis eine Fanghakenlandung einfallen lassen. Die gibt es im wahren Leben nicht nur auf Flugzeugträgern, sondern auf fast jedem Militärflugplatz, um beispielsweise Maschinen mit Hydraulikproblemen abzubremsen. Für Flugzeuge ohne Fanghaken wird am Ende der Piste ein Netz bereitgehalten.


40 Jahre lang haben die Patrouille Suisse bereits die Schweiz erfreut. Für die Expo in Lausanne 1964 sollten zwei Hunter Doppelpatrouillen zu Demozwecken gezeigt werden. Das Publikum war begeistert, die Presse und die militärische Führung standen voll hinter ihnen. Das Programm wurde verfeinert, 1970 eine fünfte Maschine dazu genommen, 1978 wurden sie erstmals ins Ausland nach Salon de Provence eingeladen zum 25. Jubiläum der Patrouille de France; außerdem wurde eine sechste Maschine genehmigt. 1991 zur 700-Jahr Feier der Schweiz bekamen die Hunter ihre Sonderbemalung, 1994 schließlich wurde die Abschiedsvorstellung der Hunter in Buochs gegeben. Ab 1995 fliegen sie die F-5 E Tiger. Zum vollkommenen Glück fehlte dem Team eigentlich nur eine Rauchanlage, und die bekamen sie 1996 spendiert.

Am Boden kontrolliert der Commander Daniel Hösli die Formationen. Er war selbst von 1987 - 97 Teammitglied, seit 2001 ist er der Chef. Leader war 2004 noch Daniel Stämpfli. Er kam 1997 ins Team, hat auf Position 2 und 6 begonnen und flog nun mit der 1 durch die Gegend. Er hat allerdings am Sonntag, dem 5. September seinen letzten offiziellen Flug mit der PS gehabt und seinen Posten an die jetzige Nr. 5 abgeben. Aber dazu später. Die Nr. 2 war Thomas Peier, er flog mittlerweile im 4. Jahr an der Position. Nr. 3 war Nicolas Mauron, seit drei Jahren im Team und damit der Benjamin bei der PS. Nils Hämmerli war seit 1999 dabei, also im 6. Jahr, und auch er nahm mit dieser Show seinen Abschied vom Team. Daniel Siegenthaler war neben Daniel Stämpfli der Dienstälteste, er bleibt uns aber erhalten und wird ab 2005 die neue Nr. 1. Und schließlich hatten wir als Nr. 6 noch Marcel Mühletaler, der seit 1998 mitfliegt. Die restlichen Mitglieder sind der Reservepilot Marc Zimmerli sowie die beiden Sprecher Alban Wirz und Mario Winiger.

Ex-Leader Daniel Stämpfli


Von den Pilatus Flugzeugwerken am Flugplatz Buochs rollten zunächst die beiden einzigen Prototypen der PC-21 zum Start. Sie haben hier das weltweit erste Display von zwei Maschinen dieses Typs vorgeführt. Die PC-21 befand sich noch mitten in der Entwicklungsphase. Es ist ein Turboprop Hochleistungstrainer mit Eigenschaften eines Jets, momentan wohl der modernste der Welt. Der Clou ist unter anderem die Möglichkeit, die Anzeigen im Cockpit dem Ausbildungsstand des Flugschülers anzupassen, wobei die Obergrenze die Konfiguration eines Kampfflugzeugs ist. Head-Up Display sowie HOTAS, also "Hands-on-throttle-and-stick" sind genau wie modernste Avionik selbstverständlich. Unscheinbar, aber ein Wahnsinnsvogel. Der Prototyp Nr. 2 hatte erst drei Monate vor der Air ´04 seinen Erstflug, ist nach Aussagen von Pilatus bereits sehr seriennah gebaut und wird voraussichtlich Mitte 2005 für das IFR-Zulassungsverfahren eingesetzt.

Zusatz: Mitte Januar 2005 ist der silberne Prototyp bei einem Trainingsflug über dem Flugplatz Buochs abgestürzt. Der Pilot Andreas Ramseier kam ums Leben, eine Fußgängerin wurde verletzt. Die Abnahme der Maschine war noch nicht erfolgt und es ist zu befürchten, dass durch diesen Zwischenfall das Projekt PC-21 weit nach hinten gerät.

Das Training war Vorbereitung für die geplante Airshow in Dubai, da sich die Vereinigten Emirate (die wie das Sultanat Oman bereits die PC-7 und PC-9 fliegen) ebenfalls für die PC-21 interessierten. Pilatus hofft nach wie vor, mindestens 600 PC-21 verkaufen zu können. (Quelle: Kommunikationsberater der Pilatus Flugzeugwerke)


Bereits seit 1982 im Einsatz ist die PC-7, die Schweiz hat 40 Stück davon für die Pilotenschulung im Einsatz. Das PC-7 Team ist das dritte Geburtstagskind und noch vergleichsweise jung. Vor 15 Jahren ist das Team aus Anlass des 75. Geburtstags der Luftwaffe in Dübendorf zum ersten Mal aufgestiegen. Sie sind mittlerweile als offizielles Kunstflugstaffel anerkannt und 2004 auf sieben Vorführungen in der Schweiz sowie je einmal in Frankreich und Holland zu sehen gewesen. Die Heimatbasis ist in Locarno im Tessin, dort muss auch jeder angehende Militärpilot seine Laufbahn beginnen. Jedes Jahr im März treffen sich die Piloten des PC-7 Teams, um mit einem einwöchigen Trainingskurs die Winterpause zu beenden, im wahren Leben fliegen sie die Hornet oder auch den Puma Helikopter. Nach rund 10 - 15 Übungsflügen beginnen die Vorführungen, die kompromisslos auf Sicherheit ausgelegt sind.

Man sollte meinen, dass Propellermaschinen einfacher als Jets zu fliegen sind, aber zumindest bei Formationsflügen ist das Gegenteil der Fall. Man hat nur 550 PS zur Verfügung, ständig ist der Propellerdrehmoment auszugleichen, die Flugwege sind enger, und vor allem bei Begegnungen tritt ein recht starker Druck auf den Steuerknüppel auf. Man sollte sich also hüten, die Leistungen der Piloten nur deshalb nicht genug zu würdigen, weil die Maschinen nicht so einen Lärm wie Jets machen. Die Namen der Teammitglieder sind, in der Reihenfolge ihrer Position der Leader Heinz Fierz, dann Marco Hälg, Jan Steiner, Stefan Jäger, Reto Christ, Simon Luginbühl, das ist übrigens der einzige Super Puma Pilot, alle anderen kommen von der F-18. Nr. 7 ist Simon Billeter, Nr. 8 Michael Junker und schließlich Michael Lüthi. Kommandant ist Major Rudolf Wattinger, der auch mit rund 5.200 Flugstunden rund doppelt so viele auf seinem Konto hat wie die anderen Teammitglieder.


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