Airpower Zeltweg 2003

Aerobatik Teams:


An Teams herrschte in Zeltweg selten Notstand, auch diesmal nicht.

Red Arrows:

Die Reds sind mit zehn staffeleigenen Technikern angereist; das Support Team sitzt auf dem Backseat der Hawks. Das ist insofern praktisch, weil unabhängig von der Support-Hercules sofort mit dem Check begonnen werden kann. Jeder Techniker ist das ganze Jahr über seiner Maschine und seinem Piloten zugeteilt, so dass eine besondere Zugehörigkeit und Verantwortungsbewusstsein entsteht. Chef des Technikerteams ist in der 2003er Saison Sergeant Tim Jacklin in der Red 8; er ist seit vier Jahren dabei.
Die Arrows haben von fast allen Teams sicher das angenehmste Trainingsumfeld. In den Wintermonaten findet man die Jungs auf Zypern, allerdings ist ihr Job da alles andere als Zuckerschlecken. Viermal täglich wird geflogen, damit am Anfang der Saison alle drei wetterabhängigen Programme sitzen wie eine Eins.
Und der Erfolg liegt auf der Hand: die Frecce sind sicher publikumsnäher und haben auf dem Gebiet die Nase vorn, aber fliegertechnisch macht den Engländern keiner was vor!

Red Arrows

Team 2000:

Ein kleines privates Formatiosflugteam auf die Beine gestellt hat eine Gruppe von Luftfahrtenthusiasten. Ohne Militär, ohne Flugzeughersteller im Rücken, mit viel Geduld und Zähigkeit haben die Mitglieder des Team 2000 ein paar flugfähige Saab Safir in Schuß gehalten. Insgesamt acht Mitglieder rund um Oberst Dieter Szolar, dem ehemaligen Teamleader von Karo As, haben 1993 die ausgemusterten Maschinen erworben und die unendlichen bürokratischen Hürden überwunden, ein Team zu gründen.
Sowohl die Piloten als auch die Maschinen sind zu wesentlich mehr imstande, als sie hier zeigen. Da allerdings bei anspruchsvollerem Flugprogramm auch die Versicherungsprämien ins Nirwana steigen würden, beschränkt man sich notgedrungen auf vergleichsweise bescheidenen Formationsflug.

Breitling Eagles:

Die Breitling Eagles hatten leider extremes Wetterpech und mussten ihr Programm wegen eines mittelschweren Wolkenbruchs vorzeitig abbrechen. Schade um das Team, das bei Sonne einen fantastischen Eindruck hinterlassen hätte. Ihre Maschinen sind Sukhoi 29 und eine doppelsitzige Su 31, die Piloten haben allesamt mal zu den Frecce Tricolori gehört.

Team 2000

Breitling Eagles

Patrulla Aguila:

Die Patrulla Aguila feierte 2003 ihren 18. Geburtstag. Ihr Programm dauert rund 25 Minuten. Das Team der Aguilas umfasst sieben Jets vom Typ CASA C-101 Aviojet, sieben Piloten, einen Kommandanten und fünf "Reservisten". Der Kunstflug ist nur ein Teil der Beschäftigung der Aguila-Crew, sie sind außerdem in der spanischen Air Force Academy in San Javier bei Murcia für die Piloten-Ausbildung zuständig. Der C-101-C ist seit seinem ersten Einsatz 1980 der Standardtrainer der Spanischen Luftwaffe. Es wird von Construcciones Aeronauticas S.A., also CASA in Spanien hergestellt. Das Flugzeug ist modular aufgebaut, sodass es für unterschiedliche Einsatzzwecke in kürzester Zeit vorbereitet werden kann. Die Zuverlässigkeit hat aus dem Aviojet eine anspruchsvolle Ausbildungsmaschine für erste Flugerfahrungen bis hin zur Luftkampf-Ausbildung gemacht. Ausserdem ist sie leichtes Erdkampfflugzeug und ebenso für elektronische Kriegsführung ausrüstbar. An die sechs Außenstationen können bis zu zwei Tonnen Waffen gehängt werden.

Patrulla Aguila

Turkish Stars:

Bereits am Dienstag landeten die Turkish Stars als Erste auf dem Fliegerhorst Hinterstoisser. Die Türken hatten es so eilig, weil sie am Donnerstag einen flugfreien Tag hatten und dafür einen Ausflug in Europas Kulturhauptstadt Graz geplant hatten. Ihren Trainingsflug haben sie daher am Mittwoch absolviert. Nach der Show haben sie am Sonntag noch Wien unsicher gemacht.
Erst am 17. November 1992 gegründet, sind die Turkish Stars mit Stützpunkt auf der 3rd Main Jet Base in Konya die jüngste der militärischen Kunstflugstaffeln. Ihr Arbeitsgerät sind sieben rot-weißen NF 5 A/B-Jets. In ihrer Heimat genießen die Stars ähnlichen Kult-Status wie die Frecce Tricolori in Italien. Einziges Manko ist ihr etwas zu gedehntes Programm; weniger wäre mehr und würde mehr Würze bringen.
Seit 1965 ist die Türkische Luftwaffe im Besitz des Freedom Fighter. Sowohl das einsitzige A- als auch das zweisitzige B-Modell sind Teil der Türkischen Flotte. Nach mehr als 30 Jahren im Einsatz sind sie heute nur noch in zwei Geschwadern im türkischen Merzifon stationiert. Die Cockpits der nicht zu den Turkish Stars gehörenden Maschinen werden gerade einem technischen Update unterzogen, um mit der F-16 der türkischen Luftwaffe kompatibel zu sein.

Turkish Stars

Flying Bulls:

Das Flying Bulls Aerobatic-Team fliegt Maschinen des Typs Zlin-50 LX und tritt damit weltweit bei verschiedenen Flugtagen und Motorsportevents auf. Die Zlin-50 mit Metall-Monocock braucht vom Take-Off bis zu einer Höhe von 15 Metern nur 300 Meter-Startbahn. Diese vier Maschinen wurden 1992 gebaut. Bemerkenswert und ungewöhnlich in der Kunstflugszene ist, dass das Flying Bulls Aerobatic-Team eine "Chefin" hat: Radka Machova, Mitglied der ehemaligen tschechoslowakischen Kunstflugnationalmannschaft; die anderen Piloten sind Jiri Saller, Daniel Polonec und Miroslav Krejci.

Patrouille Suisse:

Bei der Patrouille Suisse gehe ich vor allem auf ihr Arbeitsgerät ein, Tigris Helveticus. Als die Schweizer Ende der Sechziger einen Erdkämpfer als Unterstützung für die Venoms, Hunters, Vampires und Mirages suchten, wurde 1972 zunächst aus Geldmangel der Kauf von 60 gebrauchten Hunters beschlossen. Erst 1976 fiel die Entscheidung, doch was Moderneres anzuschaffen, und so kamen 72 Tiger ins Ländli. Und weil die sich als Raumschutzjäger so gut bewährt haben, haben sich die Schweizer 1981 noch einen Nachschlag von 38 F-5 Tiger genehmigt.
Mittlerweile steht fest, dass in den nächsten Jahren ein moderner leichter Jäger die F-5 ablösen wird, außerdem nennt die Schweiz 34 hochmoderne F/A-18 ihr eigen. Nicht schlecht für ein neutrales Land.

Patrouille Suisse

Frecce Tricolori:

Die Frecce Tricolori fliegen die Aermacchi MB-339. Sie hatte ihren Erstflug 1976, ist mehrmals leistungsgesteigert worden und hat es vom ursprünglichen Zweck des Trainers zu einem ausgewachsenen taktischen Kampfflugzeug geschafft. Die neuesten Versionen der MB339 glänzen durch Head Up Display und drei Farbdisplays, die Frecce allerdings begnügen sich mit banalen Rundinstrumenten.
Die Aermacchi MB 339 ist in acht Ländern im Einsatz, darunter natürlich auch im Herstellerland Italien. Die MB-339 verfügt über eine hohe Manövrierfähigkeit und Beschleunigungsvermögen. Die Frecce hatten leider Pech mit ihrer Vorführung: die Maschine mit der Nummer Vier hatte Vogelschlag und musste das Programm abbrechen. Die Vier ist von seinem Kameraden zur Runway begleitet worden, danach bleib dem Team nichts anderes Übrig, als noch einen schönen Überflug ins Abendrot zu machen und ebenfalls zu landen. Da sie am nächsten Tag bereits einen Termin auf einer anderen Show hatten, konnten sie auch da nichts mehr zeigen und haben am Samstag Vormittag die Basis verlassen.

Frecce Tricolori

Patrouille de France:

Die Patrouille de France feiern in diesem Jahr ihren 50. Geburtstag. Ihre Maschine, der Alpha Jet feierte sein Debüt in den Siebziger Jahren und wurde wegen seiner Formgebung als "perfektes Flugzeug" bekannt. Die ausgezeichneten Flugeigenschaften der Gemeinschaftsproduktion der Firmen Dassault-Breguet-Dornier überzeugten etwa ein Dutzend Luftstreitkräfte. Die Flying Bulls erwarben erstmals im Jahr 2000 zwei Alpha Jets - allerdings nur zu Ausstellungszwecken. Ein Jahr später kamen zwei weitere Maschinen hinzu. Die wurden reichlich überholt und stellen heute eine Rarität dar: Sie sind die weltweit ersten Maschinen ihrer Art, die demilitarisiert und zivil zugelassen sind.
Die deutschen Alpha Jets sind nach ihrer Außerdienststellung von Portugal und Thailand gekauft worden, ansonsten ist der Typ noch in Ägypten, Elfenbeinküste, Kamerun, Katar, Marokko, Nigeria und Togo im Einsatz.

Patrouille de France


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