Im Jahr 2003 fand das 39. Tiger Meet statt, in Cambrai auf der Base Aerienne 103 "Rene Mouchotte" bereits zum fünften Mal. Die Armee de l'Air ist dem Trend der Zeit gefolgt und hat sowohl einen Presse- als auch einen Spottertag organisiert. Die Bilder in diesem Report stammen von beiden Tagen.

All die statistischen Daten über Tiger Meetings im allgemeinen (alte und aktuelle Mitglieder, teilnehmende Staffeln und ähnliches) und die NATO-Tiger Association können auch in meinem Report über das Tiger Meet 2001 in Kleine Brogel nachgelesen werden, Änderungen seitdem waren kaum nennenswert.

Beim Tiger Meet 2003 hat die 494. Fighter Squadron aus den USA durch Abwesenheit geglänzt, was sicher hauptsächlich auf die abgekühlten französisch-amerikanischen Beziehungen zurückzuführen war. Ebenfalls gefehlt haben die 313. aus den Niederlanden, die 155. aus Italien und die 814. aus Großbritannien. Zum ersten Mal dabei, allerdings ohne Flugzeuge waren zwei Repräsentanten eines Geschwaders aus Indien. Unbestätigten Berichten zufolge soll es sich dabei um den Tiger von Eschnapur und seinen Freund handeln (ein Gag meines Freundes Wolle, den ich hier zum Besten geben musste).

An jedem Tag des Tiger Meet, und das fand vom 3. bis zum 6. Juni statt, gab es zwei Einsätze. Die Flüge der Tiger Maschinen wurden in die Aktivitäten des Manövers "Cambresis 03 Exercise" eingebunden, dabei lag das Hauptaugenmerk auf optimierter Zusammenarbeit und Wissensaustausch. Beide Einsätze waren sogenannte COMAO's, also Combined Air Operations. Am Vormittag waren es limitierte Einsätze, am Nachmittag gab es ein realistisches taktisches Szenario, bei dem Nordfrankreich, in dem Fall Tiger Land, sich einen Kampf gegen Prey Land, also das restliche Frankreich geliefert hat.
Die Aggressoren aus Prey Land wurden von Mirage 2000 aus Orange, F-16 aus Florennes und den neuen Rafales der französischen Marine verkörpert.

Bleiben noch die Gewinner nachzutragen: den Silver Tiger Award hat zum 6. Mal seit 1977 die belgische 31. Smaldeel aus Kleine Brogel errungen, die Best Flying Trophy ging an die Pumabesatzung der 230. Squadron aus England und das AG 51 der Luftwaffe gewann die Tiger Games. Da soll noch einer sagen, mit der Luftwaffe kann man keinen Blumentopf gewinnen.

Es liegt nun mal in der Natur der Sache, dass auf einem Tiger Meet keine Showeinlagen präsentiert werden. Die Maschinen rollen, starten, kommen nach rund 90 Minuten zurück, landen und parken ein. Daher gibt es leider auch keine fotogenen Vorbeiflüge. Immerhin gab es aber einige wenige Trainingseinheiten von Maschinen, die drei Tage später auf der Airshow in Cambrai flogen. Da die Airshow aber zum größten Teil aus Teilnehmern bestand, die man zum Standardprogramm europäischer Airshows zählen kann, hab ich mich zum Besuch des Tiger Meet entschieden. Raritäten gab es hier entschieden mehr, und nebenbei bemerkt war auch das Wetter um Klassen besser.

Einer der Eyecatcher war zweifellos eine Mirage mit Heimvorteil, und genau die ist wegen technischer Probleme von Donnerstag bis Sonntag nur geschleppt worden. Obwohl es keine öffentliche Veranstaltung war, konnte man sich über die gebotenen Fotomöglichkeiten und die Zahl der Flugbewegungen wirklich nicht beschweren.

Es waren zwei schöne Tage, und in Verbindung mit der Show in Salon, die zwei Wochen vorher schwerpunktmäßig Aerobatikteams präsentierte, war es eine gute Mischung, die das Herz jeden Airshowfans höher schlagen ließ. Einen Film über das Tiger Meet (ca. 30 Min.) zusammen mit der Mondial de Patrouilles (ca. 90 Min.) können sie direkt bei mir für 19,50 € zzgl. Versand bestellen; sprechen Sie mich an!

Vielen Dank für Ihr Interesse!

Ihr und Euer Kai Haarmann