Salinas Airshow 2004

Fortsetzung


Das Red Baron Pizza Team lässt mit seiner Show die Ära der Barnstormers aus den 30er Jahren wieder aufleben. Sie sind seit 1984 im Geschäft und damit der längste nicht militärische Airshow Act der Geschichte. Die Qualität ihrer Vorführung steht der militärischer Teams in nichts nach, die erfahrenen Piloten haben zusammengerechnet knapp 49.000 Flugstunden. Diese Maschinen wurden zwischen 1941 und ´43 gebaut, haben mittlerweile doppelt so starke Motoren und ein Sprit- und Ölsystem, das auch Rückenflug erlaubt. Die Boeing Stearman haben 450 PS, fliegen maximal 300 km/h, haben eine Rollrate von 60° pro Sekunde und eine Steigleistung von 500 Meter pro Minute.

Red Baron Pizza Team

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Acht Piloten teilen sich den Job, das sind in der Reihenfolge ihrer Zugehörigkeit John Bowman (1982), James Keller (1998), Bryan Regan (1992), Travis Aukes (1992), John McMurray (1999), Bill stein (2002), Matt Losacker (2003) und Jayson Wilson (2004).



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Als erstes Jetteam flogen die Canadian Snowbirds. Die Geschichte der kanadischen Kunstflugteams geht zurück bis ins Jahr 1929 mit den Siskins. Durch eine teils kriegsbedingte Pause dauerte es bis 1959, als sechs F-86 unter dem Namen Golden Hawks ihre fünfjährige Karriere begannen. Schließlich gab es ab 1967 noch die Golden Centennaires auf 9 Canadair Tutors, sie flogen 108 Shows.


Seit dem 11. Juli 1971 gibt es die Snowbirds, erst mit sieben, später mit neun Maschinen. 1990 feierten sie ihren 1000. Auftritt, ihre erste Show außerhalb Nordamerikas war 1993 in Mexiko. Sie fliegen immer noch die Tutor, schon seit vielen Jahren totgesagt, aber noch ist sie aktiv. Sie bietet beste Voraussetzungen für den Formationsflug, erreicht rund 750 km/h, und die einzigen Unterschiede zur Serienversion sind ein verstärktes Triebwerk, Raucherzeuger und natürlich die Bemalung.
Einige Wochen nach Salinas hatten sie einen Trainingsunfall, bei dem zwei Maschinen kollidierten. Ein Pilot konnte noch landen, aber die zweite stürzte ab, der Pilot fand dabei leider den Tod.


Dann startete der Panzerknacker A-10 Thunderbold II noch zu einer Vorführung. Auch die A-10 gabs bereits am Anfang beim Heritage Flight zu sehen.


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Gegen Ende schließlich der Höhepunkt der Airshow. Zunächst rollte Fat Albert, die Supporter Hercules der Blue Angels zum Start. Wir hatten Glück, dass die Blues überhaupt geflogen sind, es war die erste Show nach einer längeren Pause, verursacht durch einen Hurrican, der einen Großteil ihrer Homebase Pensacola in Schutt gelegt hat. Kleiner Wermutstropfen war, dass wir zumindest auf den Jatostart von Fat Albert verzichten mussten. Erklärung des C-130 Kutschers, der den urmerikanischen Namen Stefan Müller trägt und dessen Mutter aus Hamburg kommt: die Jato-Ausrüstung ist dem Sturm zum Opfer gefallen.

Dann machten sich die Jets fertig. Die Blue Angels gibt es seit 1946. Ihre Homebases waren erst Jacksonville in Florida, dann Corpus Christi in Texas und schließlich seit 1955 in Pensacola; das Wintertraining wird allerdings in Kalifornien auf der Basis El Centro abgehalten. Jedes Jahr stoßen drei neue Piloten als Ersatz für ausscheidende zum Team, außerdem zwei Staff-Offiziere und ein Pilot für die C-130. Der Kommandeur wird immer Boss genannt und muss mindestens 3.000 Jetflugstunden aufweisen können. Er fliegt die Nr. 1. Die Piloten der Angels bleiben zwei Jahre im Team, danach kehren sie zurück in die Flotte.

Was mich immer irritiert ist das Prozedere, was die Bodencrew bei Start und Landung abziehen muss. Erinnert mich ein bisschen an die Augsburger Puppenkiste. Da lob ich mir die Snowbirds...

Nach der Show, die wie gesagt wegen zu niedriger Wolkendecke nur an einem Tag stattfinden konnte, wurden noch die Autogrammwünsche erledigt, und damit war die Salinas Airshow beendet.


Wenn Sie Anfang September in Kalifornien sein sollten, dann merken Sie sich den Termin vor; es lohnt sich! Lassen Sie sich nicht irritieren durch den grauen Himmel, und auch das Flugprogramm ist imposanter, als es der Bericht vermuten lässt. Nicht vergessen: das Video ist mit blauem Himmel und lückenlos!


Ich hoffe, Ihnen ein bisschen Appetit gemacht zu haben. In diesem Sinne alles Gute bis zum nächsten Mal,


Ihr und euer Kai Haarmann


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