Die Air Fete 2001 feierte ihr 25-jähriges Jubiläum, weshalb der Untertitel auch Silver Wings lautete. Allerdings ist es nicht die 25. Air Fete, weil die 99er wegen des Koseovokrieges ausgefallen ist.

Hinter den Kulissen haben sowohl die 4.000 in Mildenhall stationierten Soldaten als auch 870 zusätzliche Helfer gewerkelt. Trotzdem haben die zu knapp bemessenen Parkmöglichkeiten ein Chaos hervorgerufen, und viele Zuschauer haben zwei Kilometer entfernt irgendwo in Feldern geparkt oder sind entnervt wieder nach Hause gefahren. Nichtsdestotrotz haben sagenhafte 550.000 Zuschauer (neuer Rekord) am Wochenende den Weg zur Kasse gefunden.

Für die Statistiker: die Organisatoren haben stolz vermeldet, daß auf der Air Fete 40.000 Hot Dogs, 384.000 Burgers, 25.000 Würstchen, 20.000 Kaffees, 88.000 Wasser und immerhin 106.000 Biere verkauft worden sind. Außerdem sind rund 430.000 Liter Kerosin in die 143 teilnehmenden Maschinen gepumpt worden.

Mildenhall ist nach wie vor die Homebase der 100. Air Refueling Wing mit ihren 15 KC-135 R Stratotankern von der 351. Air Refueling Squadron. Benachbart ist die Air Base Lakenheath, wo die B-52 und F-15 zu finden sind. Die Air Fete beanspruchte wiederholt für sich, die größte militärisch organisierte Airshow Europas zu stellen. Obwohl sicher Topstars wie B-2 und F-117 gefehlt haben und auch organisatorische Pannen für Mißstimmung gesorgt haben, kann man trotzdem nur bestätigen, daß die Air Fete wieder Flugunterhaltung auf sehr hohem Niveau geboten hat.

Mildenhall ist nicht nur Heimatbasis der Tanker, sondern auch der 352. Special Operations Group. Die Gruppe ist hauptsächlich mit den Sikorsky MH-53M Pave Low IIIE ausgestattet, außerdem mit der Lockheed MC-130P Combat Shadow.

Wer es geschafft hat, schon am Samstag nach Mildenhall zu kommen, hatte das Glück, die Flugshow größtenteils bei Sonne zu sehen, während am Sonntag viele Wolken und Nieselregen den Himmel beherrschten. Das Static Display war wie gewohnt recht umfangreich, bot aber keine herausragenden Überraschungen. Der größte Teil der Bodenausstellung ist am Freitag bei Traumwetter angekommen.

Noch am Boden: F-16 der RNlAF

B-1 B

B-25 Mitchell

Den Anfang des Flugprogramms machte eine B-25 Mitchell der Fighter Collection. Die B-25 ist ein Mittelstreckenbomber aus dem Zweiten Weltkrieg. Die herausragendste Leistung dieser mittelschweren Maschine war sicher der Angriff von 16 Bombern auf Tokio im Doolittle Raid. Um die große Entfernung zurücklegen zu können, sind die B-25 von dem Flugzeugträger USS Hornet gestartet worden und haben wegen der Verwundbarkeit der Hauptstadt entsprechend wenig Begeisterung im Land der aufgehenden Sonne verursacht. Der Schaden hielt sich freilich in Grenzen, der psychologische Effekt war aber bemerkenswert.

Wenn ein Flugzeugtyp die Show dominiert hat, dann sicher mal wieder die F-16. Nicht weniger als sechs Länder haben ihre Fighting Falcons präsentiert. Die ältesten Maschinen waren die F-16A aus Portugal, sie wurden damals aus Überschußbeständen der Block 15 ADF Modelle Amerikas beschafft. Die gleichen Maschinen wurden auch von Italien bestellt, um die geleasten Tornado F-3 der Royal Air Force und die veralteten Starfighter abzulösen und die Zeit zu überbrücken, bis der Eurofighter ausgeliefert wird. Die anderen F-16 im Static waren die D-Modelle der Turkish Air Force. F-16C kamen von der 52. Fighter Wing aus Spangdahlem, und F-16 AM und BM wurden aus Dänemark geschickt. Die Lieblinge waren natürlich die im Flug vorgeführten; zum einen die belgische mit ihrem Displaypiloten Rudi Schoukens sowie später die sonderbemalte aus den Niederlanden.

Captain Richard Buis / Volkel

Rudi Schoukens entfesselt

F-16 MLU der BAF

Das Tornado F3 Display Team wurde gestellt von der 56. Squadron und hat traditionell den klangvollen Namen "The Firebirds". Der Pilot war Simon Stevens, 33 Jahre, mit ca. 3000 Flugstunden und hat seine ersten F3 Erfahrungen 1992 gesammelt. 2001 ist sein erstes Jahr als Firebird Displaypilot. Auf dem Backseat, dem Navigatorplatz sitzt David Chadderton, 32 Jahre mit rund 1300 Flugstunden. Er hat 1991 zum ersten Mal in einer F3 gesessen. Die Heimatbasis ist RAF Coningsby.

Avro Lancaster

Boeing B-17 "Sally B"

Die Battle of Britain Memorial Flight, kurz BBMF genannt, kam gleich mit vier Maschinen. Es waren die Lancaster B1, die B-17, die Spitfire PR19 und die Hurricane IIC.
Die BBMF-Organisation kann zur Zeit 11 Maschinen ihr eigen nennen, aber ihre Ursprünge hat sie 1957 in Biggin Hill, als sich zu einer einsamen Hurricane weitere 3 Spitfires gesellten. Die Vereinigung hieß damals noch Historic Aircraft Flight. Im Laufe der wechselvollen Geschichte haben sie mehrmals ihre Homebase gewechselt, befinden sich aber seit nunmehr 25 Jahren in Coningsby. Ihre fünf Spitfires, zwei Hurricanes, die Lancaster, eine DC-3 Dakota und zwei Chipmunks werden von begeisterten, meist noch aktiven RAF-Piloten geflogen, die dafür von Anfang Mai bis Ende September ihre komplette Freizeit opfern. Die Fighter Piloten sind der Squadron Leader Paul Day, der Commanding Officer der BBMF und der einzig nicht aktive RAF-Pilot ist. Außerdem noch Nick Watson, Clive Rowley, Shiney Simmons und Andy Martin. Die Lancaster- und Dakota-Crews sind David Thomas, Stu Reid, Andy Sell und Mike Leckey. Dazu kommt noch eine Anzahl Navigatoren und natürlich die komplette Bodencrew.

Eine Ausnahmeerscheinung bei den Flugzeugen ist die Lancaster, von denen es von 7377 gebauten weltweit nur noch zwei flugfähige Exemplare gibt. Die andere Maschine befindet sich in Kanada. Die der BBMF wurde Mitte 1945 für den Krieg in Fernost gebaut, allerdings war der Krieg vorbei, bevor sie eingreifen konnte, und so wurde sie zunächst für Fotoaufklärung in Ost- und Südafrika eingesetzt.
Sie kann ebenfalls auf eine sehr wechselvolle Geschichte zurückblicken, spielte unter anderem in den Filmen "Operation Crossbow" und "Die Kanonen von Navarone" mit, wurde zwischendurch aufwendig restauriert und landete schließlich 1973 bei der BBMF. Eigentlich sollte an beiden Tagen auch noch die B-17 "Sally B." fliegen, aber am Samstag mußte sie wegen Motorproblemen wieder zurückrollen. Bis Sonntag hatten die Mechaniker das Problem jedoch behoben.

Patrouille de France

Eines der diesmal leider nur zwei Topteams waren die Patrouille de France. Gegründet 1953 streben sie mit Siebenmeilenstiefeln ihrem 50 Geburtstag 2003 entgegen. Den werden sie auf ihrer Homebase Salon de Provence in Südfrankreich feiern. Sie fliegen den Alpha Jet, eine französisch-deutsche Gemeinschaftsentwicklung von Dassault Breguet und Dornier, allerdings in Deutschland schon länger nicht mehr im Einsatz. Außer in Frankreich fliegt er noch in Portugal, wo 1993 die ausgemusterten deutschen Maschinen hingeliefert wurden. Er dient sowohl als Fortgeschrittenentrainer als auch leichtes Erdkampfunterstützungs- und Aufklärungsflugzeug. Er ist gut 12 Meter lang, 9 Meter breit und vier Meter hoch. Seine Höchstgeschwindigkeit in Seehöhe beträgt genau 1.000 km/h, seine Dienstgipfelhöhe 16 Kilometer. Die Triebwerke sind zwei SNECMA Larzak 04 Turbofan mit je knapp 3.000 Pfund Schubkraft. Bei der Patrouille de France ist der Alpha Jet 1981 eingeführt worden. Er ist nicht unbedingt ein Ausbund an Rasse, erfüllt aber im Team seine Aufgabe mehr als gut. Er ist sehr wendig, verursacht kaum Turbulenzen und ist preiswert in der Unterhaltung.

Interessant ist die Bezeichnung der einzelnen Teammitglieder; So wie es bei den Red Arrows Red One bis Red Nine gibt, heißen die Frecce Tricolori Pony One bis Pony Ten, und die Franzosen nennen sich Athos One bis Athos Eight. Athos ist abgeleitet vom ersten Musketier. Deren Motto war bekanntlich "Einer für alle, alle für einen", und das ist genau der Leitspruch des Teams, in dem Teamwork über alles geht und keine Einzelkämpfer gebraucht werden. Der gute Charakter eines jeden ist neben den fliegerischen Qualitäten das wichtigste Selektionskriterium für neue Mitglieder. Ausgesucht werden sie vom Team, und die Zugehörigkeit liegt zwischen zwei und vier Jahren.

352. Special Operation Group

MH-53

"Pave Low"

Mittags begann die Demonstration der in Mildenhall stationierten Kräfte, der 352. Special Operation Group. Die Hauptaufgaben der Gruppe liegen im Combat Search and Rescue. Aus einer MH53 Pave Low werden über ein Seil Truppen abgesetzt, während die beiden anderen Feuerschutz fliegen. Die
C-130 Combat Shadow setzen Spezialausrüstung ab und tankten die Helikopter nach. Um die abgesetzten Truppen später wieder aufzunehmen, bediente man sich entweder der Pave Low's. Diese sind aber im Kampfgeschehen leicht verwundbar, daher kommen dabei die Lockheed MC-130 H Combat Talon II ins Spiel.

Die Pave Low ist eine Weiterentwicklung der Super Jolly Green Giant oder einfach HH-53. Sie wurden für Allwetter- und Nachteinsätze ausgerüstet und sind die größten und stärksten Helikopter im US Air Force Inventar mit der technologisch modernsten Ausrüstung. Die Aufgabe ist es, über lange Strecken im Tiefflug Truppen weit hinter den feindlichen Linien abzusetzen. Dabei können 38 voll ausgerüstete Soldaten transportiert werden, außerdem kann man zusätzlich 9 Tonnen Außenlasten anhängen. Die Reichweite beträgt 1.000 km, kann aber durch Luftbetankung verlängert werden, die Dienstgipfelhöhe knapp 5.000 Meter. Die Besatzung besteht aus zwei Piloten, zwei Mechanikern und zwei Mann Geschützbedienung.

C-17A Globemaster III

C-141B Starlifter

Absetzen der Golden Knights

Das erste echte Heavy Metal war die Boeing C-17A Globemaster III. Sie kam von der United States Air Force, allerdings hat die Royal Air Force für einen Milliardenbetrag sechs Stück dieser Schwerlasttransporter geleast. Angetrieben wird sie von vier Pratt and Whitney Turbofans, die für eine Geschwindigkeit von 900 km/h sorgen. Wegen der Möglichkeit der Luftbetankung kann sie extrem lange in der Luft bleiben.
Weiter ging es mit einem Veteranen. Der Vorläufer der C-17, die C-141B Starlifter wird kaum noch auf Flugshows angetroffen, und Ende diesen Jahres wird begonnen, sie auszumustern. An Bord der Starlifter war die Fallschirmtruppe der US Army, die Golden Knights. Normalerweise springen sie aus ihrer sonderbemalten F-27, aber weil die einerseits schlecht über den großen Teich kam und andererseits die Starlifter sich hervorragend für Fallschirmjäger eignet, haben sie die Gunst der Stunde genutzt. Sie zeigten zwar Feinheiten wie einen Zusammenschluß von drei Matratzenschirmen, insgesamt sind sie aber sicher um einiges hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Die Golden Knights sind in North Carolina in Fort Bragg beheimatet und sind das einzige Luft-Vorführteam der US Army. Sie sind am 1. Juni 1961, vor genau 40 Jahren, offiziell ins Leben gerufen worden. Seitdem sind sie in allen US-Staaten und in 47 weiteren Ländern gewesen. Aus den Reihen der Knights sind 129 nationale und 23 Weltmeister hervorgegangen.

Jaguar Duo - Armee de l'Air

"Raffin Mike"

F/A-18 - Swiss Air Force

Das französische Displayduo "Raffin Mike" auf ihren Jaguar erzeugten wieder eine Gänsehaut bei all denjenigen, denen dieser hautenge Formationsflug nicht ganz geheuer ist. Sie kamen von der Basis Saint Dizier, die Piloten sind beide 32 Jahre alt, haben rund 2 ½ Tausend Flugstunden vorzuweisen und hören auf die Namen Gilles Vallèe und Etienne Viot.

Mindestens ebenso eindrucksvoll wurde die F/A-18 der Schweizer Flugwaffe vorgeführt.
Es folgte die Gripen der schwedischen Flygvapnet. Ihr Volvo RM12 Triebwerk verleiht ihr eine Geschwindigkeit von Mach1.75, etwa 2.120 Km/h. Von der Gripen gibt es momentan drei Varianten: die JAS 39 A als Basismodell, die 39 B als zweisitziger Trainer und die C-Version als das verbesserte A-Modell.

Die Hawk wurde traditionell von der RAF-Basis Valley gestellt. Die Hawk ist einer der besten Fortgeschrittenentrainer der Welt und wird mittlerweile in sieben Varianten gebaut. Sie wurde damals entworfen, um die Hunter und die Gnat abzulösen und wurde insgesamt in 16 Länder, vom Polarkreis bis in die Tropen verkauft. Die Hawk ist der weltweit erfolgreichste Trainer. Die Hauptserien teilen sich auf in den zweisitzigen Hawk 100 Trainer und Erdkampfversion und die einsitzige Hawk 200 Variante. Die 200 hat eine optimierte Avionik und kann sowohl für den Erdkampf als auch leichten Luftkampf eingesetzt werden.

Solo Hawk aus RAF Valley mit Sparemaschine

RAF Falcons

Tornado GR1 der RAF

Die RAF Falcons von der Basis Brize Norton sind berühmt für ihre 12er Formation, die bei jedem Wetter gezeigt werden kann; lediglich die Absprunghöhe variiert je nach Wolkenuntergrenze zwischen 4000 und 700 Metern. Jeder Springer trägt vier Rauchkanister bei sich, und es ist die Aufgabe des Team Coach Chris Headley, die Truppe auf jedem beliebigen Feld innerhalb rund 50 Quadratmetern landen zu lassen. Nach dem Abschnallen der Schirme sammeln sich die Springer, und der tiefe Vorbeiflug der Hercules zusammen mit dem Salut der Springer bilden das Finale des Displays.


Die Red Arrows waren sehr gestreßt an diesem Wochenende. Sie kamen von einem anderen Display, haben aufgetankt, sind während der Air Fete nach Southend zu einer Vorführung geflogen, kehrten wieder zurück und haben anschließend auf der Air Fete das Finale gemacht. Das soll ein anderes Team erst mal nachmachen.

Als Frontlinefighterdemo schickte England eine Tornado GR1 ins Rennen. Das spätere Display einer Tornado IDS vom JaBoG 33 in Büchel stand dem in nichts nach, dennoch hat man sich in England gefragt, wieso Deutschland seine seltenen Phantom und MiG-29 zu Hause behält und statt dessen einen Toni schickt. Das ist wie Eulen nach Athen tragen.
Die Bezeichnungen der Tornados erklären sich wie folgt:
1) IDS, = Interdictor/Strike, Jagdbomber
2) ECR = Electronic Combat Reconnaissance, Aufkläre
3) ADV = Air Defence Variant, Abfangjäger
4) F-3 = Abfangjägerversion der Royal Air Force mit verlängertem Bug für ein anderes Radar
5) GR-1 = Ground Attack, englische Version der IDS, also Jagdbomber
6) GR-4 = verbesserte GR-1

Mirage 2000 - Armee de l'Air

C-130 - Swedish Air Force

Jaguar GR3 - RAF

Die Mirage 2000 ist von den Leistungen nahezu identisch, aber wesentlich wendiger als der Tornado. Von ihr gibt es mittlerweile nicht weniger als 10 Varianten, in Mildenhall in der Version 2000-5, die sich vor allem durch das modernisierte Cockpit der Rafale auszeichnet. Ansonsten gibt es die Aufklärervariante 2000-R, die B als zweisitziger Trainer und die C als Basis-Jägerversion. Als Ersatz für die Mirage 4 und damit Atombombenträger dient die zweisitzige 2000-N bzw. die 2000-D mit konventioneller Bewaffnung. Die restlichen Varianten E, ED, ER und S gehen in den Export.

Die Schweden wußten, wie man eine Hercules vorführen muß, um selbst mit einem wenig spektakulären Transporter noch Begeisterung hervorzurufen. Das ganze Display der Lockheed TP-84 oder auch C-130E besteht praktisch nur aus low level turns. Man hatte den Eindruck, daß sich übers Wochenende dieser Pilot und der Italiener in seiner Alenia G-222 das Spielchen lieferten: alles, was Du kannst, das kann ich viel besser. Die beiden schenkten sich nichts.

Der Jaguar ist eine französisch-englische Gemeinschaftsproduktion aus der Mitte der Sechziger Jahre. Konzipiert wurde er eigentlich als Fortgeschrittenentrainer und zur Erdkampfunterstützung. Während er in Frankreich seit 1968 flog und demnächst ausgemustert und durch die Rafale ersetzt wird, hat er in England noch einige Jahre vor sich. Anfang der Neunziger hat er u.a. die Rolle der altgedienten Phantom als Tiefflug-Jagdbomber übernommen. Von beiden Ländern wurden rund 200 Stück gekauft, die englische Version ist aber mit besserer Avionik ausgerüstet. Das vielleicht wichtigste Feature ist das computergestützte Angriffssystem mit Head up Display, das es dem Piloten erlaubt, seine Waffen mit größter Genauigkeit ins Ziel zu lenken. Die englische Jaguarflotte durchläuft ein Upgradeprogramm namens "Jaguar 97", wobei die Maschinen umfangreich und sehr modern, unter anderem mit GPS, neuen Raketen, Helmdisplays und vielem anderen für das neue Jahrtausend fit gemacht werden.

Harrier GR7 - RAF Wittering

Army Air Corps "Blue Eagles"

Alenia G-222 - AMI

Der nächste Teilnehmer kam wieder aus England, der Harrier. Übersetzt hat er übrigens den ruhmreichen Namen der Quäler, der Verwüster. Zumindest was die Trommelfelle angeht, schafft er das auch in Friedenszeiten.
Die Mark 1 Version war von 1967 bis 1976 in Diensten der Royal Air Force und wurde vom verbesserten Mark 3 abgelöst. Zwischendurch kam eine Lizenzbauvariante des McDonnell Douglas AV-8B Harrier II, außerdem gibt es drei Trainerversionen. Auf der Air Fete war der Mark 7, der sich vor allem durch Nachtsichttauglichkeit auszeichnet. Er wurde 96mal für die RAF bestellt und fliegt seit 1990. Der Harrier wurde mittlerweile soweit verbessert, daß der Mark 7 bei gleicher Reichweite und Geschwindigkeit doppelt so viele Waffen tragen kann oder umgekehrt genauso viele Waffen doppelt so weit wie der Mark 1. Das Displayteam des Harrier ist in Wittering beheimatet.
Der nächste Teil lag wieder ganz in der Hand der US Air Force. Es kamen sowohl die B-1B Lancer als auch die ewig aktuelle B-52 H für je zwei Überflüge, außerdem konnte man sich über eine der seltenen Vorführungen der Fairchild A-10 Thunderbolt freuen.

Ein weiteres nationales Displayteam waren die Army Air Corps Blue Eagles aus Middle Wallop. Gegründet 1968 waren sie zunächst eine Freizeittruppe, die sich aber wegen des großen Erfolges schnell zum Profiteam entwickelte. Angefangen wurde auf fünf Bell-Sioux Helikoptern. Der Name des Teams und die geflogenen Typen wurden oft gewechselt; so hießen sie Eagles, Army Eagles, Sparrow-Hawks, zum 25-jährigen Jubiläum des Army Air Corps Silver Eagles und letztendlich Blue Eagles. Die Helikopter wechselten von der Sioux auf die Gazelle, die Lynx, die Scout und zwischendurch flogen sie sogar kombiniert mit Flugzeugen. In der jetzigen Zusammensetzung der Maschinen fliegen sie seit 1993. Der Leader aus 1993, Major Colin Duscombe, ist der jetzige Commander der Blue Eagles.
Der Leader Richie Robinson sitzt nicht in der Lynx, wie man vermuten mag, sondern in einer Gazelle. Die Nummer zwei ist Colin Kavanagh, Nr. drei Terry Campbell und die Nr. vier die erste und vorerst einzige britische weibliche Displaypilotin Julie Wiles. In der Lynx fliegt Captain Ray Turner, als Ersatzpilot fungiert Bill Hughes.

Jedes Jahr aufs Neue atemberaubend ist die Vorführung der Alenia G-222 von der Reparto Sperimentale Volo aus Pratica di Mare. Was diese Crew mit einem mittelschweren Transporter angestellt hat, muß man gesehen haben. Alleine drei Faßrollen, zahlreiche Wing Overs, einen Zero G Bump, bei dem die Besatzung schwerelos in den Gurten hängt und versucht, den Kaffee drin zu halten und nahezu kriminelle Ruderattacken, bei denen man sich in einen Schleuderkurs versetzt glaubt.

Der letzte Part vor dem Finale war die Grumman TBM3 Avenger. Die Avenger wurde als Torpedobomber konstruiert und kam kurz nach dem Angriff auf Pearl Harbor in Dienst. Außer Torpedos wurden aber je nach Einsatzziel auch Bomben oder Raketen geladen; sehr erfolgreich waren sie auch bei derU-Bootjagd.
Einer der prominentesten Piloten der Avenger war der alte US Präsident Bush, der seine Einsätze vom Flugzeugträger San Jacinto geflogen hat. Bei seinem 58. Einsatz ist er im September 1944 abgeschossen worden, hat aber, wie wir wissen, überlebt, weil er noch Großes vorhatte.

Briefing bei Red5

"Smoke on - Go"

The end

Den traditionellen Abschluß machen die mittlerweile wieder aufgetankten Red Arrows. Die Arrows konnten vier Wochen später, am 23. Juni 2001 ein kleines Jubiläum feiern, als sie ihr 3.500. Display flogen. Es war das 2.195 auf den Hawks, denen in den 60ern und 70ern 1.305 auf den Gnats vorausgingen.
Der Leader Red One ist Andy Offer, der seine Karriere als Luftakrobat 1989 als Solist in der Jet Provost begann. Neben seinem normalen Dienst als Harrier Pilot in Laarbruch und Gütersloh war er 1995 der Displaypilot für den Harrier. 1996 - 1998 wechselte er zu den Arrows. Nach einem Jahr Pause kehrte er Ende 1999 zurück und wurde der jüngste Offizier, der je die Arrows angeführt hatte.
Nr. zwei, drei und vier sind die Neuen im 2001er Team: der ehemalige Tornado F-3 Display Pilot Antony Parkinson und die Harrier Piloten Christian Gleave und Myles Garland. Die weiteren Arrows sind Red Five Justin Hughes, Red Six und Synchro Leader Jim Provost, Red Seven und Synchro Two der Tornado Pilot Jason Hawker, und die beiden Jaguar Piloten Red Eight Chris Carder und Red Nine Mark Cutmore.

Das war die Air Fete 2001! Es wurden später die zu langen Pausen und schlechte Organisation kritisiert. Aber man sollte sich immer vor Augen halten, und vor allem wir Deutschen in unserem mit Airshows nicht gerade überschwemmten Land, daß eine Flugshow dieser Größenordnung immer etwas Besonderes bleiben wird und von vielen Faktoren abhängt. Wir waren dankbar für schönes Wetter, für recht gutes Flugprogramm, für sehr viel Spaß und für vergleichsweise gemäßigte Eintrittspreise. Man darf nicht vergessen, daß wir in Mitteleuropa nur ganz selten etwas vergleichbares haben und bei der Air Tattoo den fünf- bis sechsfachen Eintrittspreis zahlen müssen. Dagegen nehmen sich die umgerechnet 18,- DM in Mildenhall sehr harmlos aus.
Mit einem letzten Rundgang durch das Static Display verabschieden wir uns und freuen uns auf weitere Highlights.


Ihr und euer
Kai Haarmann


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