Die Veranstaltung in Beauvechain war keine reine Angelegenheit der Luftwaffe, auch das Heer war mit einigen gepanzerten Fahrzeugen zur Stelle, außerdem gab es Marinetaucher und auch eine Motorradshow der Militärpolizei zu sehen.

Die Bodenausstellung zeigte keine Überraschungen, war aber trotzdem von beachtlicher Länge. Erfreulich war, dass die Maschinen im Rücken der Zuschauer aufgestellt waren und somit keine Sichtbehinderung waren.

Morgenstimmung auf der Airbase

Die Staffel

Exponat des Museums

Andenken an die "Slivers"

Motor-Show der Militärpolizei

MiG-29 in der OPS-Zone

F-16 der Tiger-Squadron

Slowakische Mi-8

Was bei fast dem ganzen Publikum für sehr großen Unmut gesorgt hat, war der wieder einmal gigantische Abstand zur Displayachse. Es gab Kollegen der Presse, die während der Show das Handtuch geschmissen haben, weil einfach kaum gescheite Fotos zu machen waren; da halfen auch keine 500er Teleobjektive. Fotofreunde mit Durchschnittskameras konnten ihre Ausrüstung getrost eingepackt lassen.

Line Up der Jäger

Wieder nur im Static: F-15

Leider hat der Wettergott zunächst nicht mitgespielt und ließ so manche Vorführung alt aussehen. Selbst die Breitling Eagles, die fliegerisch sicher perfekt sind, wirkten bei dem Himmel und der sehr niedrigen Wolkenuntergrenze einfach harmlos und konnten bei weitem nicht so viel Eindruck schinden, wie sie es zum Beispiel eine Woche später am Gardasee oder in Rivolto 2000 noch taten.
Kaum hatte die Show begonnen, war sie auch schon unterbrochen und die Schleusen des Himmels öffneten sich. Durch die Zwangspause sind einige Programmpunkte am Samstag ausgefallen.

Den nächsten Versuch haben die Maschinen der Aerotriga unternommen. Bekannt geworden sind sie einst mit dem Namen Malev Team, mittlerweile feiern sie ihr 25-jähriges Bestehen. Das Besondere an der Truppe ist, dass über all die Jahre immer dieselben Piloten im Cockpit saßen: der Leader Laszlo Toth, Right Wing Tibor Paszti, Left Wing Andreas Podolcsak. Ihr ehemaliger vierter Kollege Andreas Molnar verstarb 1998. In Beauvechain flogen sie nur mit zwei Maschinen, den Zlin 50-LS mit 300 PS.

"Breitling Eagles"

Diesmal nur ein Aeroduo: die "Aerotriga"

Dann konnte auch die offizielle Eröffnung beginnen, dafür wurden vier der hier stationierten Alpha Jet und vier Siai Marchettis für diverse Formationen in die Luft geschickt.

Als nächstes haben sich die vier Fouga Magister in die Luft gemacht, angeführt von der blau weißen, die laut langjährigen Ankündigungen eigentlich schon lange nicht mehr fliegen soll. Angeblich sollten seit dem Jahr 2000 keine Piloten mit der Lizenz für die Fouga mehr zur Verfügung stehen, aber es scheinen wohl immer noch genug eifrige Enthusiasten zu geben, die gegen die Stilllegung der legendären Maschine ankämpfen. Weiter so, Leute!

Alpha Jets und ...

... Siai Marchettis

Fougas: in memoriam "Red Devils"

Die Dassault Etendard basiert auf einem Entwurf aus der Mitte der Fünfziger. Aus zahlreichen verbesserten Versionen entstand schließlich die Super Etendard, die für die französische Marine zwischen 1978 und ´83 ausgeliefert wurde. Bis allerdings der Nachfolger Rafale komplett ausgeliefert wird, sind die Super Etendards nochmals kampfwertgesteigert worden. Die Verbesserungen betrafen die Radar- und Navigationsanlagen, Head Up Display, Einbau von Nachtsichtgeräten und eine weitere Waffenstation am Rumpf.

Super Etendard

Den sonderbemalten belgischen Alpha Jet flog in diesem Jahr Commandant Jean-Marc Meunier. Er ist seit 1974 in der Luftwaffe, flog während der Ausbildung die Siai Marchetti, Fouga und Lockheed T-33. Als er später seine Pilot's Wings hatte, stieg er für je 10 Jahre auf Mirage 5, später auf F-16 um. Mittlerweile hat er rund 5.000 Flugstunden auf seinem Konto und ist Sicherheitsoffizier; es ist sein drittes Jahr als Alpha Jet Displaypilot.

Alpha Jet ...

... mit Jean-Marc Meunier

Sein Kollege Major Paul Rorive ist verantwortlich für die Solovorführung der Fouga Magister. Seine Ausbildung begann 1977, war ansonsten identisch. Auch er wechselte dann, allerdings für 15 Jahre zur Mirage 5, wurde dann Kommandant bei einer Alpha Jet Staffel in Brustem St. Truiden. Von ´96 - ´99 war er als Ausbilder für T-37 in Texas tätig, mittlerweile ist er in Beauvechain für die Ausbildung auf Marchetti und Alpha Jet verantwortlich. Er hat über 5000 Flugstunden, ist 50 Jahre alt und 2002 ist sein erstes Jahr als Displaypilot.

Das erste Jet Team waren die Voltige Victor mit ihren Mirage F-1. Das Duo von der 33. Escadron des Chasse aus Reims besteht aus Lieutenant Francois Breton und Lieutenant Guillaume.

Fouga mit Paul Rorive

"Voltige Victor"

Die Flying Bulls waren nicht unbedingt vom Glück verfolgt: ihr geplanter Auftritt Samstag Vormittag fiel wegen schlechten Wetters aus, daher sind sie zunächst Richtung Knokke geflogen, wo sie beim Red Bull BMX-Wettbewerb fliegen sollten. Bei einer Zwischenlandung in Ursel ist aber bei einer Maschine ein Reifen geplatzt, so dass das Display nur mit drei Maschinen gezeigt werden konnte. Zurück in Beauvechain ist dann Gott sei Dank am Nachmittag noch ein Zeitfenster für die vier Zlin 50-LX geöffnet worden, danach ging es sofort weiter zur Show in Hradec Kralowe, wo sie ebenfalls an dem Wochenende aufgetreten sind.
Die gestressten Piloten sind die neue Leaderin Radka Machowa, außerdem Jiri Tlusti, Jiri Saller und Daniel Polonec.
Die Flying Bulls sind erstmals im Mai 2001 in Friedrichshafen der Öffentlichkeit vorgestellt worden, so neu sind sie aber gar nicht. Lediglich durch häufige Wechsel der Sponsoren gab es Namensänderungen vom Ursprungsteam Box Trener auf Unimax Devils, Sky Box und dann eben Flying Bulls.

Gesponsort von Red Bull, die ...

... "Flying Bulls"

Gegen Mittag stiegen einige F-16, Alpha Jets und C-130 auf, um mit einer kleinen Airfield Attack eine Landung von Bodentruppen einzuleiten. Die Vorführung ist sicher hinter der Airpower Demo der niederländischen Luftwaffe zurückgeblieben, aber immerhin...

Teilnehmer der Airpower: Alpha Jets, ...

..., F-16, Hercules und diverse ...

... bewaffnete Fahrzeuge

Nach der doch eher zaghaften Beteiligung von schnellen Jets wurde es endlich ein bisschen lauter. Die F/A-18 hat auf beeindruckende Art ihre Kraft und Wendigkeit gezeigt und ein paar schöne Showeinlagen gebracht. Sie kam von der spanischen Luftwaffe.

F/A-18 der ...

... spanischen Luftwaffe

Weiter ging es mit einer geballten deutschen Luftwaffenladung. Zunächst die MiG-29 aus Laage vom Jagdgeschwader Steinhoff mit Ollie Prunk am Knüppel, dann folgte eine F-4 F Phantom II vom ehemaligen JG-72 aus Rheine, der jetzigen Ausbildungsstaffel und schließlich ein Tornado Jagdbomber vom Boelcke-Geschwader aus Nörvenich.

MiG-29 aus Laage

Aus Nörvenich ...

... die Tornado IDS

Vom Fluglehrzentrum ...

... aus Rheine ...

... die F-4 F Phantom

Die Patrouille Suisse begeistert seit nunmehr 38 Jahren ihr Publikum. Die Mitglieder sind normalerweise Berufspiloten des Überwachungsgeschwaders. Ihr Kommander ist der langjährige PS-Pilot Daniel Hösli, ihr Flugzeug der F-5 E Tiger. Wegen der immer noch nicht ganz hohen Wolkendecke hatten sie sich für das Medium-Programm entschieden.

Patrouille Suisse

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* * *

* * *

Endlich mal wieder eine Mi-24 werden viele gesagt haben. Die slowakische Hind hat ein schönes Display gezeigt und auch mit Flares nicht gespart.

Mi-24 in Action

Zwischendurch ein Nachbau der Spitfire aus Holland. Erkennungsmerkmal sind die bescheidenen Kokarden auf den Flächen und die abgeschnittenen, eigentlich charakteristischen Tragflächenspitzen.

Trotz des peinlichen Auftritts in Fairford hat die italienische Reparto Sperimentale Volo aus Pratica di Mare wieder eine Alenia G-222 geschickt. Ihr umstrittenes Programm war leicht abgespeckt, lediglich eine Rolle hat sie zum Besten gegeben, der mit einem Motor geflogene Vollkreis wurde nicht gezeigt. Aber die Landung war das butterweichste, was je von ihr gesehen wurde. Geht doch...

Flächenspitzenamputierte Spit

G-222 im Senkrechtstart ...

... und nach butterweicher Landung

Seit April 1974 tun im belgischen Koksijde fünf Sea Kings Dienst. Ihre vielfältigen Aufgaben umfassen vor allem Search and Rescue, aber auch Transporte von VIP's, Soldaten und Ausrüstung, Küstenwache und Patrouillendienst, Aufspüren von Wasserverunreinigungen usw. Tag und Nacht das ganze Jahr über ist mindestens eine Besatzung startklar.

Sein britisches Gegenstück ist die Sea Lynx der Royal Navy. Seine Hauptaufgaben liegen allerdings hauptsächlich in der U-Bootjagd, die Basis ist Yeovilton. Für SAR und Patrouille sind andere Einheiten zuständig.

Sea King

Sea Lynx

Als Coverbild auf dem Programmheft war ein Massenabsprung von Fallschirmspringern aus einer Hercules zu sehen. So oft gibt es das auf Airshows gar nicht zu bewundern, in Beauvechain waren gleich zwei Maschinen beteiligt. Das Haar in der Suppe war allerdings die extreme Zeitdauer, die dafür benötigt wurde (fast eine halbe Stunde), und der Absprung fand so weit außerhalb statt, daß man derweil auch ein gutes Buch lesen konnte, wenn man keine professionelle Optik zur Hand hatte.

Airborne!

... aber far, far away...

Rudi Schoukens, der beliebte belgische F-16 Displaypilot, feierte mit diesem Wochenende seinen Abschied aus der Airshowszene. Er hat am Samstag und Sonntag noch mal alles gegeben, im nächsten Jahr sitzt ein anderer an seiner Stelle.

Good Job, Rudi!

So long

Bei mittlerweile wunderschönem Wetter rollte nun das letzte Team zum Start. Es waren der Leader Christophe Giraud, Nr. 2 Marc Busser, Stephane Praud, Oliver Boulay, Jean-Marc Mateo, Jean Christophe Lespade, Lionel Fricker und Michel Talichet.
Die Patrouille de France, Botschafter der französischen Luftwaffe, feiern im Mai 2003 ihren 50. Geburtstag an ihrer Heimatbasis Salon de Provence.
Die Franzosen hatten leider Pech und mussten ihre Vorführung vorzeitig beenden. Wegen Problemen beim Funk konnte sich einer der Piloten nicht verständigen, daher war eine Fortsetzung zu riskant und das Team sammelte sich zur Landung. Schade, aber Safety first!

"Patrouille de France"

Das Publikum konnte sich im Abendlicht noch von diversen geländegängigen Fahrzeugen durch den Acker fahren lassen oder einen letzten Blick auf's Static Display werfen.

Abgesehen vom Wetter und dem unanständig großen Sicherheitsabstand zur Displayachse war es sicher doch noch eine schöne Show, und ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass wir irgendwann auch wieder bessere Sichtbedingungen haben.

Geländewagen für Snobs: der Hummer

Marinetornado des MFG2 ...

... im Abendlicht

Schönes Ende eines ...

... meist bewölkten Tages



Danke für Ihr Interesse!
Ihr und Euer Kai Haarmann


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